EnergieSchweiz

Vom Lagerfeuer zum Pelletlager

Mit Holz verbinden Städter und Städterinnen heute fast nur noch Erinnerungen ans Pfadi-Lagerfeuer oder Holzkohlengrillabende in lauen Sommernächten. André und Susanne Junod zeigen auf, wie sie einheimisches Holz dank effizienter Technologie auch für ein warmes Zuhause einsetzen und erst noch das Klima schützen.

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Die Wohnung von André und Susanne Junod in Pfäffikon (ZH) war früher eine Scheune, die in den 90er-Jahren umgebaut wurde. Als die fast 30 Jahre alte Ölheizung ersetzt werden musste, entschieden sie sich mit Unterstützung des Programms erneuerbar heizenfür das «Holzwunder» – ein Schlagwort aus den Büchern, in denen der Entwickler Maschinenbau André Junod regelmässig liest.

Effizient, nachhaltig, smart

André Junod ist glücklich mit seiner neuen Heizung. Die 9-kW-Pelletheizung mit Textiltank und Pufferspeicher fürs Warmwasser ist smart: Sie springt nur bei Bedarf an und hält die Wohnung selbst bei tiefen Temperaturen unter null angenehme 22 Grad warm. Im Erdgeschoss per Bodenheizung, im Obergeschoss über sieben Radiatoren. Pelletheizungen eignen sich bestens für Altbauten mit Radiatoren oder gemischten Systemen. Bei ihnen können die bestehenden Hausanschlüsse sowie der Kamin meist übernommen werden. André Junods grösste Herausforderung bei der Anschaffung und Installation der Pelletheizung war die Berechnung des Textiltanks. Auch dieses Problem konnte er lösen: Nun fasst der Tank vier Tonnen Pellets, genügend für eine Saison. Seine Begeisterung fürs Holz sieht man der ganzen Wohnung an, die Dachbalken sind unbehandelt. «Holz ist nicht nur ein guter Brennstoff, sondern auch ein perfekter Baustoff», sagt er.

Energielieferant Holz und Pellets: Abfallprodukt der Sägereien

Nebst Stückholz – heute seltener im Einsatz als früher – spielen vor allem Schnitzel und seit der Jahrtausendwende auch Pellets eine wichtige Rolle beim Wiederaufflammen der Holzenergie als Alternative zu den fossilen Energieträgern. Durch die Luftreinhalteverordnung von 1985 und aufgrund zunehmender Automatisierung und technologischer Verbesserungen reduzierten sich die Feinstaubemissionen von Holzheizungen massiv. Der Wirkungsgrad moderner Heizungen beträgt mehr als 90 %.

Potenzial des Energieholzes

André und Susanne Junod helfen mit ihrer Holzheizung mit, das grosse Potential des Schweizer Holzes zu nutzen – denn die Schweiz nutzt längst nicht alles Energieholz, das verfügbar wäre. Heute deckt Energieholz rund 10 % des Wärmebedarfs und 4.7 % des Gesamtenergiebedarfs. Das nachhaltig nutzbare Energieholz könnte um 50 % gesteigert werden. Geht man davon aus, dass bis 2050 das Holzenergiepotential ausgeschöpft wird und sich der Wärmebedarf unserer Gebäude durch energetische Sanierungen mehr als halbiert, könnte Holz 20-25 % des Wärmebedarfs der Schweiz abdecken. Damit würde man unnötige fossile Importe vermeiden sowie die regionale Holzwirtschaft und damit die Bewirtschaftung des Waldes stärken.

Wer mit Holz heizt, heizt im CO2-Kreislauf der Natur. Ob das Holz im Wald verrottet oder im Haus verbrannt wird, spielt für die Freisetzung keine Rolle. Es gelangt dieselbe Menge in die Umwelt. Heizen mit Holz ist darum CO2-neutral.
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