Warum das Elektroauto eine gute Lösung ist

Energie kommt nicht einfach aus der Tankstelle oder der Steckdose. Hinter den Kulissen unserer Energieversorgung verbergen sich komplexe Lieferketten, welche erst wahrgenommen werden, wenn eine Mangellage droht. Heute fragen Sie sich vielleicht: Lohnt es sich auch jetzt, auf ein Elektroauto umzusteigen?

Die Antwort ist: Ja, denn Elektroautos sparen viel Treibstoff und verbrauchen wenig Strom. So sinken der Energieverbrauch und die Abhängigkeit von globalen Krisen und Lieferengpässen. In den letzten Jahren standen Elektroautos vor allem wegen ihrem CO2-armen Betrieb im Gespräch, in der jetzigen Situation rücken deren Energieeffizienz und die Energieunabhängigkeit in den Mittelpunkt. Denn Elektroautos können lokal produzierte Energie tanken und fahren mit der gleichen Energiemenge drei bis fünf Mal so weit wie Autos mit Verbrennungsmotoren.

Gut mit Strom unterwegs, auch diesen Winter

Angesichts möglicher Strommangellagen stellt sich natürlich die Frage, ob das Problem durch die steigende Anzahl Elektroautos unnötig verschärft wird. In der Realität machen die ca. 130’000 Elektroautos auf den Schweizer Strassen rund 0,6 % des Stromverbrauchs in unserem Land aus und sparen so jährlich rund hundert Millionen Liter Treibstoff. Elektroautos müssen auch nicht alle gleichzeitig laden: Mit intelligentem Lastmanagement können sie dann Strom beziehen, wenn der allgemeine Verbrauch tief ist.

Umstellung des Fahrzeugbestands braucht Zeit

Der Stromverbrauch wird mit der Elektrifizierung der Mobilität fraglos zunehmen, während der Treibstoffverbrauch stark abnehmen wird. Bis alle Autos in der Schweiz elektrisch fahren, dauert es nach Berechnungen des Bundesamtes für Energie rund 25 Jahre. Ab etwa 2035 dürften alle Neuwagen elektrisch sein.

Weil Autos in der Schweiz durchschnittlich während 16 Jahren immatrikuliert sind, dauert es bis Ende der 2040er-Jahre, bis dann auch der gesamte Fahrzeugbestand vorwiegend elektrisch ist und die Treibstoffe durch Elektrizität ersetzt sind.

Mehr Strom, aber deutlich weniger fossile Brennstoffe

Aktuelle Prognosen zur Verkehrs- und Marktentwicklung der Elektromobilität legen nahe, dass der Strassenverkehr früher und umfassender elektrifiziert wird als bisher angenommen. Zurückzuführen ist dies auf verschärfte Grenzwerte für CO2-Emmissionen und ehrgeizigere Ziele der Fahrzeughersteller. Obwohl diese Entwicklung grundsätzlich positiv ist, geht sie mit einem schnelleren und stärkeren Anstieg des Strombedarfs einher – in den nächsten 10 Jahren hauptsächlich durch die steigende Anzahl an Elektroautos im Strassenverkehr. Bis spätestens 2035 werden jedoch auch Nutzfahrzeuge und Busse einen erheblichen Anteil am Anstieg des Stromverbrauchs ausmachen. Der positive Effekt: Wegen der höheren Effizienz des elektrischen Antriebs kann wenig Strom viel fossilen Treibstoff ersetzen.

Schweizer Energieversorgung wird langfristig gestärkt

Die Elektromobilität ist der effizienteste Pfad, um den Schweizer Strassenverkehr mit Energie aus erneuerbaren Quellen anzutreiben. Als Folge muss die inländische Stromproduktion gegenüber heute erhöht werden, was aber viele Vorteile bietet. Die aktuelle Situation hat aufgezeigt, wie abhängig unsere Wirtschaft vom Import fossiler Energieträger ist und wie schnell eine Mangellage drohen kann. Mit lokal produzierter Elektrizität aus erneuerbaren Quellen wird diese Abhängigkeit reduziert und unsere inländische Versorgung gestärkt.

Energieverbrauch sinkt trotz steigender Bevölkerungszahl

Obwohl die Bevölkerungszahl in der Schweiz zwischen 2010 und 2021 von 7.8 Millionen auf 8.8 Millionen gewachsen ist, ging der Energieverbrauch in dieser Zeitpanne um ca. 12 % zurück und der Stromverbrauch um ca. 12 %. Der Grund? Geräte und Technologien werden immer effizienter, auch bei Elektroautos ist Effizienz das A und O. Die möglichst wirkungsvolle Nutzung von Energie ist ein wesentlicher Pfeiler der Schweizer Strategie auf dem Weg zu Klimazielen und Energiewende.

Für das Stromnetz eröffnen Elektroautobatterien zudem neue Möglichkeiten: Mit intelligenter Ladesteuerung können Elektroautos dann geladen werden, wenn viel Wind- oder Solarenergie vorhanden ist. Eine weitere Technologie, die in den Startlöchern steht, ist das bidirektionale Laden: An geeigneten Ladestationen können Elektroautobatterien Energie ins Netz zurückspeisen. Einerseits kann das im kleinen Rahmen verwendet werden, um einen Haushalt in der Nacht mit gespeichertem Solarstrom zu versorgen. Im grossen Rahmen können so sogar Schwankungen im gesamten Stromnetz ausgeglichen werden.

Sparen beim Fahren und beim Laden

Aus finanziellen Überlegungen ist das Laden zu Hause vorteilhaft. Im Idealfall mit Strom vom eigenen Dach, ansonsten aus dem allgemeinen Stromnetz. In den meisten Fällen ist Strom aus der Steckdose nämlich deutlich billiger als unterwegs an der Ladesäule. Damit erübrigt sich für Elektroautofahrerinnen und -fahrer der (Um-)Weg an die Tankstelle, und die Abhängigkeit von globalen Energieversorgungsengpässen nimmt ab.

Strommangellage oder Blackout? Das ist der Unterschied

Wenn vorübergehend zu wenig Strom produziert werden kann, spricht man von einer «Strommangellage». Bei einem «Blackout» hingegen steht genug Energie bereit, um die Nachfrage zu decken. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände gelangt die Energie jedoch nicht mehr vom Kraftwerk zu den Konsumenten. Dieser seltene Fall kann zum Beispiel eintreten, wenn ein Naturereignis zur Überlastung und automatischen Abschaltung von Netzelementen führt.

Der Bund sorgt für Energieversorgungssicherheit

Der Bund sorgt für Energieversorgungssicherheit Die Gefahr eines «Blackouts» wird in der Schweiz vom Bund als gering eingeschätzt. Und was passiert, wenn es zu einer Strommangellage kommt? In diesem Fall ordnen die Behörden, wie wir das ansatzweise im Winter 2022/2023 erlebt haben, Massnahmen zur Reduktion des Stromverbrauches an, die das Gleichgewicht zwischen Produktion und Verbrauch sicherstellen sollen.

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