Die Freude am Fahren und Sparen
Während der erfolgreiche Zoe kürzlich ein Facelifts erhalten hat und die anderen Kleinwagen umgerüstet wurden, probt der Honda E den Zeitensprung: «Dezidiert als Elektroauto entwickelt, soll er schon heute zeigen, wie das Auto von übermorgen zugeschnitten ist», erläutert Projektleiter Takahiro Shinya und meint damit neben dem Antrieb vor allem die Assistenten und das Ambiente.
Auf dem Papier liegt der Honda E zwar hinter den Konkurrenten, doch in der Praxis bieten die Japaner spürbar mehr Spass beim Fahren. Denn mit dem Antrieb in der Hinterachse und einer variablen Lenkung mit extrem kleinem Wendekreis fährt sich der Viertürer tatsächlich wie ein Go-Kart und ist dem Mini-Fahrgefühl damit näher als das Original.
Doch Honda hat den E nicht nur auf Spass optimiert, sondern auch aufs Sparen und deshalb Rekuperations-Wippen ans Lenkrad geschraubt. Da, wo man früher die Gänge der Automatik gewechselt hat, regelt man jetzt den Widerstand des Motors und mit ihm den Grad der Energierückgewinnung. Und wer überhaupt nicht mehr mechanisch bremsen möchte, der drückt einfach die One-Pedal-Taste, schaltet so auf maximale Rekuperation und bringt den Wagen mit dem Lupfen des Gasfusses zum Stehen.
Wie beim Antrieb setzt Honda auch beim Akku auf Vernunft: Weil die durchschnittliche Fahrleistung der Kundschaft statistisch bei gerade mal um die 40 Kilometern am Tag liegt und weil jede Batteriezelle Platz, Gewicht und vor allem Geld kostet, hat sich Honda auf 35,5 kWh beschränkt – und kommt damit nur etwas mehr als 200 Kilometer weit.
Apropos Kleinwagen: Auch wenn der Honda E vier Türen hat, kann man hinten kaum sitzen und der Kofferraum fasst nur 171 Liter. «Kein Problem, sondern Kalkül», wie Projektleiter Shinya den dezidierten Zuschnitt als Stadtauto mit einer iPhone-Analogie erklärt: «Wir telefonieren schliesslich auch mit dem Smartphone und nicht mit dem Tablet, nur weil es den grösseren Bildschirm und die längere Akkulaufzeit hat.»